Was wird aus "Wessel´s Hotel"? - Evaluationsbericht

Im Juli 2020 hat der Rat der Stadt Syke, unter anderem auf Antrag der SPD-Fraktion, beschlossen, dass die Verwaltung der Stadt Syke den Kauf der Immobilie „Wessel´s Hotel“ prüfen soll. Nach erfolgreichen Gesprächen mit dem Grundstückseigentümer wurde das gesamte Gelände „Hauptstraße 31-33“ durch die Stadt Syke erworben. Seither diskutieren Politik und Gesellschaft mehr oder minder regelmäßig darüber, was auf dem Grundstück passieren soll und was nicht. Nach nun rund zwei Jahren Leerstand ist es aus Sicht der SPD an der Zeit, endlich ein zukunftsfähiges Konzept für das Areal zu entwickeln. Mit dem Kauf hat die Stadt Syke die einmalige Möglichkeit bekommen, ein Stadtbild prägendes Objekt in der Hauptstraße selbst zu gestalten. Es überrascht daher wenig, dass viele Ideen entstanden sind, wie das Gelände künftig genutzt werden könnte: Als Bibliothek, als Begegnungsstätte für „alt + jung“, als inklusives Wohnprojekt mit Hotelbetrieb oder oder…

Nach Ansicht der SPD muss das Ziel der Politik nun sein, dass das Gelände allen Sykerinnen und Sykern zugutekommt. Hierzu haben sich sowohl der Vorstand, als auch die Ratsfraktion der SPD bereits einige Gedanken gemacht. Uns ist es jedoch besonders wichtig gewesen, Wünsche und Anregungen möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger zu berücksichtigen, wenn es um die künftige Nutzung des Areals geht. Daher haben wir alle Interessierten zu einem gemeinsamen Austausch unter dem Titel „Was wird aus Wessel´s Hotel?“ eingeladen. Rund 30 Bürgerinnen und Bürger folgten dieser Einladung.

Grundlage für die Diskussion war der Vorschlag der Verwaltung zur Nachnutzung des Areals (Informationen hierzu finden Sie im Ratsinformationssystem der Stadt Syke, Vorlagen 2022/104 und 2022/136), sowie einige
Leitlinien, welche der Vorstand des SPD-Ortsvereins ausgearbeitet hatte. Beide Konzepte wurden den Teilnehmenden zu Beginn der Veranstaltung kurz vorgestellt. Selbstverständlich war es den Teilnehmerinnen und Teilnehmer aber auch möglich, eigene Ideen in die Debatte einzubringen. Wichtig ist bei allen weiteren Ausführungen die Unterscheidung zwischen dem „neuen“ Hoteltrakt (inkl. Nebengebäude Richtung Hauptstraße) und der „alten“ Gaststätte (inkl. Schießstand und Außenanlage), da für beide Gebäudeteile zumeist unterschiedliche Verwendungszwecke vorgeschlagen wurden.

Nach der thematischen Einführung folgte ein kurzer offener Austausch, während welchem viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits ihre Meinungen zu den vorgestellten Konzepten darlegten, oder eigene Ideen vorstellten. Um einen strukturierten Überblick über die vielen verschiedenen Wünsche der Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen, wurden im Veranstaltungsraum anschließend fünf Thementische gebildet. Jeder Tisch behandelte ein Thema zur möglichen Nachnutzung für das Areal „Wessel´s Hotel“. Die Auswahl der Themen erfolgte anhand der bisherigen Diskussion. Folgende Thementische wurden gebildet: Begegnungsstätte, Bibliothek, Gastronomie, Hotel und „Projekt Martinsclub“.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden aufgefordert, ihre Meinung oder weitere Ideen und Anmerkungen zu jedem Punkt aufzuschreiben. Zudem bestand die Möglichkeit, die Kommentare anderer Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Hilfe kleiner grüner Klebepunkte zu bewerten. So entstand nicht nur ein Überblick über die verschiedenen Meinungen im Raum, sondern auch eine Gewichtung dieser.

Begegnungsstätte

Bibliothek

Gastronomie

Hotel

"Projekt Martinsclub"

Sonstiges / Allgemeines

Die Ergebnisse der Thementische verdeutlichen, dass für eine klare Mehrheit der Teilnehmenden ein Verkauf der ehemaligen Gaststätte und des Hoteltrakts ausgeschlossen ist. Nahezu einstimmig war die Meinung, dass die Stadt Eigentümerin dieses stadtbildprägenden Objektes bleiben sollte. Vielen war es zudem wichtig, dass „Wessel´s Hotel“ ein Ort für Veranstaltungen bleibt. Dies machen unter anderem die vielen Wünsche nach Erhalt des Saals im Obergeschoss deutlich. Beide Punkte waren auch Kern der abschließenden Diskussionsrunde, welche nach den Thementischen folgte. Hier wurde zudem deutlich, dass viele Bürgerinnen und Bürger sich weiterhin ein Hotel in Syke wünschen, wobei allerdings recht deutlich wurde, dass hierfür andere Standorte in Syke besser geeignet wären.

Ähnlich verhielt es sich mit dem „Projekt Martinsclub“. Zwar befürworteten viele der Anwesenden eine solche soziale Einrichtung in Syke zu ermöglichen, wobei aber immer wieder unterstrichen wurde, dass auch ein solches Projekt alternativ an anderen Stellen in der Stadt verwirklicht werden könne und nicht zwingen der Hoteltrakt hierfür genutzt werden müsse. Wie bereits angesprochen bestand zudem die nahezu einstimmige Ansicht, dass keinesfalls auch nur Teile des Geländes verkauft werden dürften. Das „Projekt Martinsclub“ käme für viele daher überhaupt nur dann in Frage, wenn der Hoteltrakt nicht verkauft, sondern verpachtet werden würde.

Die Ergebnisse der Veranstaltung zeigen, dass sich trotz der Meinungsvielfalt in der Bevölkerung, wie das Areal „Wessel´s Hotel“ künftig genutzt werden sollte, einige Punkte finden lassen, welche auf eine breite Mehrheit treffen. Hierzu gehört der Wunsch nach Veranstaltungen, aber auch die Ablehnung des Verkaufs des gesamten Geländes oder einzelner Teile. Aus Sicht der SPD bilden die Ergebnisse eine gute Grundlage für die weitere Beratung in den politischen Gremien. Dennoch muss auch verdeutlicht werden, dass „Wessel´s Hotel“ keine Eierlegende Wollmilchsau darstellt und daher natürlich nicht alle Wünsche der Bürgerinnen und Bürger an diesem Standort verwirklicht werden können. Dennoch hoffen wir, dass es uns gelingt ein mehrheitsfähiges Konzept zu entwickeln, welches „Wessel´s Hotel“ zu einer Anlaufstelle für möglichst viele Bürgerinnen und Bürger aus verschiedenen Teilen der Gesellschaft macht.